«Das Unbedingte, ewig Zeugende ist DAO [die Wegung, der Sinn*]. Daß das im Leben gegründete Leben, obwohl ans Ende kommend, nicht aufhört, ist ewiges Gesetz, Tod, der aus Leben kommt, ist Unglück. Daß das Bedingte ewig stirbt, ist ebenfalls DAO [die Wegung, der SINN]. Daß der im Tode gegründete Tod, obwohl nicht ans Ende gekommen, von selber aufhört, ist ebenfalls ewiges Gesetz. Leben, das aus dem Tode kommt, ist Glück. Darum, was ohne Mittel Leben zeugt, heißt Dao [die Wegung; der Sinn]. Wer DAO [die Wegung, diesen SINN] auswirkt, findet Vollendung: das ist ewiges Gesetz, Daß, was der Mittel bedarf, stirbt, heißt ebenfalls Sinn. Wer diesen SINN auswirkt, ist dem Tod verfallen; auch das ist ewiges Gesetz.» (Liäzi, Quellender Urgrund *1), S. 92 ) Die Ressourcivität lässt stets Unbedingtes entstehen, das aus sich selbst trägt. Dazu gehört die Lebendigkeit selbst. Was in dieser Lebendigkeit gründet, hört nie auf. Pädagogisch gesprochen bedeutet dies: Was aus dem existentialen Flow kommt, ist verlässlich, wird nicht vergessen und muss übertüncht werden. Z.B. Anerkennung erhalten bleibt für immer gut. Lob kann vergiftet sein, Anerkennung selbst nicht. Wie man Anerkennung jenseits von Lob und Tadel, von Belohnung und Strafe, von Absicht und Reaktion gibt, das ist ein wesentlicher Teil der Ausbildung des Flow- Profi. Ein Lob ist immer an Bedingungen geknüpft, z.B. gute Leistung, richtiges Verhalten, gefällige Äusserungen. Deshalb ist der Selbstwert, der auf Lob beruht, brüchig, vergänglich. Das ist sinnvoll, weil dies die Unterschiede zwischen ursprünglicher Anerkennung und Fakten- orientierter Belohnung zeigt. Ohne Mittel, ohne positive Gefühle oder positive Taten, das heisst ohne subjektive oder objektive Mittel einen vitalen Schwung erzeugen, das ist echte Ursprünglichkeit (DAO wird im Text von Liäzi mit “SINN” übersetzt). Wenn Belehren von oben herab erfolgt, oder wenn Begleiten von gleich zu gleich erfolgt, hängt dies entweder von äusserer, sachlicher oder von menschlicher Bedingung ab. Das ist nichts Schlechtes, im Gegenteil. Beibringen wie Begleiten sind etablierte Wege des Lehrens und Lernens. Der kleine Unterschied zum Vorgehen des Flow besteht darin, dass beide abhängig sind von Sachen, die bedingt sind, oder von Personen, die emotionalen Schwankungen ausgeliefert sind. Wenn aber Entdecken-lassen praktiziert wird, hängt dies nicht vom empathischen Empfinden des Begleiters ab, sondern davon, dass der Favorit merkt, wie er von seiner eigenen Grösse getragen wird. Und diese ist unvergänglich.
“Nur” die Tatsache, dass der Favorit dies “hie und da” vergisst, macht, dass die Favoriten (und das sind wir alle) Meister brauchen, das heisst Leuchttürme der Eigentlichkeit. Statt Meister können wir auch sagen, dass wir geschenkte Einflüsse benötigen, die mit dem wahren Eigentlichen verbunden sind. Einflüsse, die nichts fordern und nichts nachsehen, sondern nur voraus gehen. Wir brauchen Einflüsse, die voller Weile sind und uns ver-weilen lassen. Laozi sagt dazu: «Die Leere im Äussersten erfahren, im Innersten die Ruhe bewahren». (Dao De Jing, 16,1-2) Das ist die Basis um über alle Situation hinaus und in jeder kritischen Situation das Eigentliche bei den Favoriten (den anvertrauten Personen) zu wecken. Der ressourciven Ursprünglichkeit angehören heisst, dass die Zeit mir gehört. In diesem Zusammenhang kann das Nicht-Handeln goldene Wirkungen haben, z.B. das Werkzeug des “Redens durch Zuhören”. «Halte fest am uralten Dao: so meisterst Du, was du jetzt hast. Den Urbeginn verstehen können, nennt man die Richtschnur des Dao». (Dao De Jing, 14, 18-21) Das gibt eine unzeitliche Urzeitlichkeit (Gelassenheit), die macht, dass man in jeder Situation Zeit hat, das heisst Souveränität praktiziert. Die Flow-Pädagogik hat dazu etwa das Werkzeug des Ressourcierens bereit oder der stratagemischen Interventionen (durch wenig sagen, viel Wandel erreichen). Die Richtschnur kommt nicht vom Prozess noch vom Ziel, sondern von der Ursprünglichkeit und ihrem förderlichen Trend. * Die Übersetzung von Richard Wilhelm übersetzt DAO mit Sinn. Der Begriff WEGUNG [ J. Gasser ] gibt im Deutschen besseren Hinweis auf das, was DAO bedeutet. *1) Liä Dsï (1976): Das wahre Buch vom quellenden Urgrund. Die Lehren der Philosophen LiäYü Kou und Yang Dschu. Ex Libris, Zürich. Diederichs Verlag, Düsseldorf, 1972
Die Zeit gehört mir - ich gehöre der Zeit - das Schlichte gibt endlos Zeit. Dao wird De.
Vitale  Ebene         Flow P e r s o n a l e E b e n e Sach-Ebene machen, Druck, Hetze Betroffenheit,  Leidenschaft, “ich selbst” Den (inneren) Schwung  wecken, der  Leichtigkeit gibt fasten    wollen
Ich & die Zeit gehören sich
«Das Unbedingte, ewig Zeugende ist DAO [die Wegung, der Sinn*]. Daß das im Leben gegründete Leben, obwohl ans Ende kommend, nicht aufhört, ist ewiges Gesetz, Tod, der aus Leben kommt, ist Unglück. Daß das Bedingte ewig stirbt, ist ebenfalls DAO [die Wegung, der SINN]. Daß der im Tode gegründete Tod, obwohl nicht ans Ende gekommen, von selber aufhört, ist ebenfalls ewiges Gesetz. Leben, das aus dem Tode kommt, ist Glück. Darum, was ohne Mittel Leben zeugt, heißt Dao [die Wegung; der Sinn]. Wer DAO [die Wegung, diesen SINN] auswirkt, findet Vollendung: das ist ewiges Ge- setz, Daß, was der Mittel bedarf, stirbt, heißt ebenfalls Sinn. Wer diesen SINN auswirkt, ist dem Tod verfallen; auch das ist ewiges Gesetz.» (Liäzi, Quellender Urgrund *1), S. 92 ) Die Ressourcivität lässt stets Unbedingtes entstehen, das aus sich selbst trägt. Dazu gehört die Lebendigkeit selbst. Was in dieser Lebendigkeit gründet, hört nie auf. Pädagogisch gesprochen bedeutet dies: Was aus dem existentialen Flow kommt, ist verlässlich, wird nicht vergessen und muss übertüncht werden. Z.B. Anerkennung erhalten bleibt für immer gut. Lob kann vergiftet sein, Anerkennung selbst nicht. Wie man Anerkennung jenseits von Lob und Tadel, von Belohnung und Strafe, von Absicht und Reaktion gibt, das ist ein wesentlicher Teil der Ausbildung des Flow- Profi. Ein Lob ist immer an Bedingungen geknüpft, z.B. gute Leistung, richtiges Verhalten, gefällige Äusserungen. Deshalb ist der Selbstwert, der auf Lob beruht, brüchig, vergänglich. Das ist sinnvoll, weil dies die Unterschiede zwischen ursprünglicher Anerkennung und Fakten-orientierter Belohnung zeigt. Ohne Mittel, ohne positive Gefühle oder positive Taten, das heisst ohne subjektive oder objektive Mittel einen vitalen Schwung erzeugen, das ist echte Ursprüng- lichkeit (DAO wird im Text von Liäzi mit “SINN” über- setzt). Wenn Belehren von oben herab erfolgt, oder wenn Begleiten von gleich zu gleich erfolgt, hängt dies entweder von äusserer, sachlicher oder von menschli- cher Bedingung ab. Das ist nichts Schlechtes, im Ge- genteil. Beibringen wie Begleiten sind etablierte Wege des Lehrens und Lernens. Der kleine Unterschied zum Vorgehen des Flow besteht darin, dass beide abhängig sind von Sachen, die bedingt sind, oder von Personen, die emotionalen Schwankungen ausgeliefert sind. Wenn aber Entdecken-lassen praktiziert wird, hängt dies nicht vom empathischen Empfinden des Begleiters ab, sondern davon, dass der Favorit merkt, wie er von seiner eigenen Grösse getragen wird. Und diese ist unvergänglich. “Nur” die Tatsache, dass der Favorit dies “hie und da” vergisst, macht, dass die Favoriten (und das sind wir alle) Meister brauchen, das heisst Leuchttürme der Eigentlichkeit. Statt Meister können wir auch sagen, dass wir geschenkte Einflüsse benötigen, die mit dem wahren Eigentlichen verbunden sind. Einflüsse, die nichts fordern und nichts nachsehen, sondern nur voraus gehen. Wir brauchen Einflüsse, die voller Weile sind und uns ver-weilen lassen. Laozi sagt dazu: «Die Leere im Äussersten erfahren, im Innersten die Ruhe bewahren». (Dao De Jing, 16,1-2) Das ist die Basis um über alle Situation hinaus und in jeder kritischen Situation das Eigentliche bei den Favoriten (den anvertrauten Personen) zu wecken. Der ressourciven Ursprünglichkeit angehören heisst, dass die Zeit mir gehört. In diesem Zusammenhang kann das Nicht-Handeln goldene Wirkungen haben, z.B. das Werkzeug des “Redens durch Zuhören”. «Halte fest am uralten Dao: so meisterst Du, was du jetzt hast. Den Urbeginn verstehen können, nennt man die Richtschnur des Dao». (Dao De Jing, 14, 18-21) Das gibt eine unzeitliche Urzeitlichkeit (Gelassenheit), die macht, dass man in jeder Situation Zeit hat, das heisst Souveränität praktiziert. Die Flow-Pädagogik hat dazu etwa das Werkzeug des Ressourcierens bereit oder der stratagemischen Interventionen (durch wenig sagen, viel Wandel erreichen). Die Richtschnur kommt nicht vom Prozess noch vom Ziel, sondern von der Ursprünglichkeit und ihrem förderlichen Trend. * Die Übersetzung von Richard Wilhelm übersetzt DAO mit Sinn. Der Begriff WEGUNG [ J. Gasser ] gibt im Deutschen besseren Hinweis auf das, was DAO bedeutet. *1) Liä Dsï (1976): Das wahre Buch vom quellenden Urgrund. Die Lehren der Philosophen LiäYü Kou und Yang Dschu. Ex Libris, Zürich. Diederichs Verlag, Düsseldorf, 1972
Die Zeit gehört mir - ich gehöre der Zeit - Das Schlichte gibt endlos Zeit. - Dao wird De. Das ist das Entstehen von dem, was zählt.
Vitale  Ebene         Flow P e r s o n a l e E b e n e Sach-Ebene machen, Druck, Hetze Betroffenheit,  Leidenschaft, “ich selbst” Den (inneren) Schwung  wecken, der  Leichtigkeit gibt fasten    wollen